Als Gründer der Orthodoxen Kirche in Serbien wird der serbische Nationalheilige Sava verehrt. Im Jahre 1219 wurde er zum ersten autokephalen Erzbischof von Serbien ernannt. Der Bischofssitz war anfangs im Kloster Zica bei Kraljevo, später dann im Kloster Pec. Das Kloster Pec gehört heute zum Kosovo. Der Keim des Orthodoxen Glaubens in Serbien wurde schon zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert von den beiden Missionaren Cyrill und Methodius, welche von Konstantinopel in die Welt hinaus geschickt wurden, gelegt.
Im Jahre 1389 verloren die Serben die entscheidende "Schlacht auf dem Amselfeld" gegen die Türken. Serbien und der ganze Balkan standen für Hunderte von Jahren unter der Herrschaft der Türken und deren Islam. Im Jahre 1459 wurde das serbische Patriarchat schließlich für viele hundert Jahre aufgelöst. Viele Serben flüchteten aus der Heimat in angrenzende Länder.
Erst Anfang des 19. Jahrhunderts konnten sich die Serben sich von der muslimischen Unterjochung durch die Türken befreien. Im Stillen überdauerte der Orthodoxe Glauben im Volke diese Zeit der Unterdrückung. Es dauerte bis zum Jahr 1922, bis das Orthodoxe Patriarchat von Serbien wieder offiziell anerkannt wurde.
Als "Serbische Orthodoxe Kirche" bezeichnet man die Kirche von Serbien und die ihr nachgeordneten Kirchen. Sie hat den autokephalen Status nach byzantinischem Ritus; d.h. sie kann völlig unabhängig von anderen Orthodoxen Kirchen Entscheidungen treffen und wählt einen eigenen Patriarch bzw. Erzbischof zum Kirchenoberhaupt. Die meisten Gläubigen sind serbischer Abstammung.
Heute zählt man etwa 8 Millionen Gläubige in 36 Diözesen dieser Kirche zugehörig. Die Nationalkirche Serbiens hat, so scheint es nach außen hin jedenfalls, erheblichen Einfluss auch auf politische Entscheidungen.
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